In diesem Vortrag wird Ihnen Somatic Experiencing (SE), ein Basiskonzept zum Verständnis, zu Prävention und zur Bewältigung von Trauma vorgestellt, das sich seit vielen Jahren bewährt hat. SE wurde von Dr. Peter Levine entwickelt, der als Psychotherapeut, Biologe und Körpertherapeut seit 50 Jahren intensiv zum Thema Stress und Trauma geforscht und gearbeitet hat. SE sieht Trauma als eine biologisch unvollständige Reaktion des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation, auf die ein Mensch nicht angemessen reagieren konnte, und die Hilflosigkeit hinterließ.
Wenn eine, durch Bedrohung entstandene, hohe Aktivierung nicht wieder abgebaut oder integriert werden kann, steht dem Menschen nicht mehr sein volles Potential zur Verfügung. Die Folgen zeigen sich, oft Jahre später, als psychische oder physische Symptome.
Im SE liegt ein Hauptaugenmerk auf der Vervollständigung der Reaktionen und der Wiederherstellung der Fähigkeit zur Selbstregulierung. Dabei arbeitet man im SE vorrangig mit den physiologischen Reaktionen des Nervensystems. Die Geschichte spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Auch, wenn schon die alten Stammeskulturen wussten, dass Trauma ‚ansteckend ist‘, so ist das Thema von Transgenerationalem Trauma bei uns noch nicht so lange im Bewusstsein. Als Kinder und Enkel ‚erben‘ wir nicht nur Begabungen und Fähigkeiten von unseren Vorfahren, sondern tragen auf vielfältige Weise auch die Traumatisierung der Eltern und Großeltern weiter.
Man kann dabei zwei ganz verschiedene Aspekte unterscheiden: Zum einen das Leid, das Nachkommen durch traumatisierte Eltern erleben und zum anderen das Trauma der Vorgenerationen selbst.
Seit Anfang 2003 hat Heike Gattnar dazu ein eigenes Therapiekonzept entwickelt, das sie seither in ihrer Praxis und in ihren Aus- und Fortbildungen erfolgreich anwendet und das Ihnen in diesem Vortrag vorgestellt wird. Daneben werden kleine praktische Übungen gemacht und auch eine kurze Demo, damit Sie die Theorie besser erfahren können.