

Referent: Prof. Dr. Bernhard Maier lehrt Allgemeine Religionswissenschaft und Europäische Religionsgeschichte an der Univ. Tübingen. 1493 bestätigte Papst Alexander VI. das Anrecht der spanischen Könige auf die Gebiete jenseits des Atlantiks, wenn sie diese missionierten. Damit war ein Grundmuster vorgegeben. Missionare flankierten die Unterwerfung der Welt moralisch. Sie stießen aber bald an Grenzen. Bekehrungen waren selten nachhaltig. Sprachen mussten erlernt, Mythen und Rituale christlich gedeutet, schulische bzw. medizinische Versorgung geboten und wenn nötig die Menschen auch gegen die eigene Kolonialmacht beschützt werden. Es kam auch zum Austausch zwischen den Religionen.
Bei einem entspannten Ortsrundgang erfahren Sie spannende Details über den Ort, die Geschichte und die Entwicklung der Gemeinde. Sie erfahren etwas über die Haarer Wallfahrtskirche, über das Kriegsende in Haar, warum das neue Schulungsgebäude Poststadl heißt, was im Jagdfeld gejagt wurde und vieles mehr. Wir besuchen: die großen Kirchen in der Haarer Ortsmitte, das romantische Nikolauskirchlein mit Friedhof, das Jagdfeld, die Pflegehäuser in Rathausnähe, die Bauten um das ehemalige HJ-Heim und ihre heutige Nutzung und nicht zuletzt die Vergangenheit und Gegenwart des heutigen Rathaus-Gevierts.
Referentin: Dr. Julia Seibert, publizierte zur Geschichte des Kongo und zu Léopold II., u.a. in "Tyrannen. Eine Geschichte von Caligula bis Putin" (2022, C.H. Beck). Keine andere Figur der belgischen Geschichte wird so kontrovers diskutiert wie Léopold II. Er war nicht nur belgischer Souverän, sondern auch Herrscher über den 1885 gegründeten "Kongo-Freistaat". Historiker sind sich einig, dass seine dortige Herrschaft zu den dunkelsten Kapiteln der europäischen Kolonialgeschichte gehört. Die belgische Gesellschaft nimmt ihn dagegen bis heute ambivalent wahr. Wie kommt es zu dieser unterschiedlichen Deutung?
Das mittelalterliche München zwischen alten Gassen, sprudelnden Brunnen und antiken Türmen. Mit unserem Spaziergang tauchen wir in eine Zeit voller Geheimnisse und Legenden ein. Wir entdecken interessante Ecken und erfahren Geschichten von Herzögen, Königen und dem Volk.
Die germanischen Völker haben die Welt des Römischen Reiches maßgeblich mitgeprägt. Sie waren gefürchtete, aber auch bewunderte Krieger. Manches an ihrer Kultur ist bis heute unverstanden. Ihre Verklärung begann bereits in römischen Zeiten. Die Veranstaltung beschreibt die Rezeptionswege, die die Suche nach dem „Germanentum“ besonders im Rassismus und Sozialdarwinismus des 19. Jh. wiederaufleben ließ – mit schwerwiegenden gesellschaftspolitischen Folgen bis in das 20. Jh. hinein.
Haar und Eglfing, die Anstalt und die Pfleger, die Kapitulaton in Haar, die Apostelhäuser – das sind Worte, die nur noch den „Einheimischen“ etwas sagen. Und wer jagte im Jagdfeld? Der Bildervortrag zeigt im Überblick die wechselvolle Geschichte Haars von den Anfängen bis in die Neuzeit auf und schildert die spannende und außergewöhnliche Ortsentwicklung.
Auf einem kleinen Spaziergang in der Fußgängerzone wird die Stadtgeschichte lebendig: Wir bekommen eine Vorstellung vom altmünchener Leben zwischen Klöstern, Bürgerengagement, Wehrhaftigkeit und Strafverfolgung. Dabei wird die Besonderheit der Stadt sichtbar.
Referent: Thomas Großbölting ist Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und Professor für Geschichte an der Univ. Hamburg Es ist die Geschichte eines tiefgreifenden Vertrauensbruchs. Großbölting bewertet den weltweiten sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche als "Zäsur in der Kirchengeschichte". Er zeichnet die Geschichte von Betroffenen, Tätern und Vertuschern des Missbrauchsskandals nach und analysiert die fatalen kirchlichen Strukturen, die die Taten ermöglichten.
Machen Sie mit Ingrid Oxfort Forschungsreisen ins heimische München. Bei unseren Stadtspaziergängen lernen Sie München von ganz neuen Seiten kennen. Beim Vorbesprechungstermin werden Themen und Termine vorgestellt. 3 Termine, jeweils 1x pro Monat. Vorbesprechungstermin für alle Kurse (31046ps, 31047ps, 31048ps) am Mittwoch, 27.09.2023 um 15:00 Uhr, Volkshochschule, Münchener Straße 3, EG27
Neuhausen: ein außergewöhnlicher Stadtteil. Wir blicken auf Gebäude aus der Gründerzeit, Handwerkerhäuschen und interessante Geschäfte sowie kleine Werkstätten und malerische Ecken. Ein Blick auf das Schloss und der Besuch einer modernen Kirche runden die Besichtigung ab.
Referenten: Reinhard Bingener und Markus Wehner, Korrespondenten der FAZ, zu einer der größten Fehleinschätzungen deutscher Außenpolitik seit 1945. Viele Jahre wurden die Gefahr sowie die Warnungen der europäischen Nachbarn ignoriert. Man machte sich von Gas und Öl aus Russland immer abhängiger. Wie kam es dazu? Welche Rolle spielte Gerhard Schröder als SPD-Bundeskanzler und späterer Gas-Lobbyist? Warum schlug CDU-Kanzlerin Angela Merkel keinen weitsichtigeren Kurs ein? Welche geschäftlichen und politischen Verbindungen bzw. welche wirtschaftlichen und strategischen Interessen führten dazu, dass man auf Putin setzte, obwohl er schon vor seinem Ukraine-Überfall Kriege geführt bzw. Freiheits- und Menschenrechte missachtet hatte?
Der berühmte Architekt Friedrich von Thiersch erbaut 1890 den Justizpalast, dessen Glaskuppel das Stadtbild prägt. Unter dieser Kuppel befindet sich das trotz der Vereinfachung beim Wiederaufbau, sehr sehenswerte Prunktreppenhaus. Im Jahre 1943 fanden die Prozesse gegen die Mitglieder der Weißen Rose hier im Haus statt und eine kleine Ausstellung erinnert daran. Der Zugang in das Gebäude ist nur durch ein Sicherheitssystem, ähnlich wie am Flughafen, möglich. Es dürfen keinerlei Messer oder Ähnliches mitgeführt werden.
Gezeigt wird die Zeit vom Weg in die Urkatastrophe des 20. Jh. bis zu den revolutionären Ereignissen im November 1918. Die Einzelthemen des interessanten Kurses: - Deutschlands Weg in den Ersten Weltkrieg - 1914 - das Attentat von Sarajevo und die Folgen - Deutsche Innenpolitik und Gesellschaft in der Kriegszeit - Die Novemberrevolution 1918 - zwischen Ende und Neubeginn Bitte beachten: Der Kurs legt nach dem 3. Teil eine Pause ein. Der letzte Termin ist dann am 11.01.2024.
Referent: Dr. Peter Peter (www.pietropietro.de) lehrt am Zentrum für Gastrosophie der Univ. Salzburg, und verfasst die Kolumne "Peters Lebensart" im Rotary Magazin. Seine prämierten Kulturgeschichten zu verschiedenen Landesküchen gelten als Standardwerke. Italy goes global. Salat, Pizza und Pasta, Espresso und Gelato sind zu Lieblingsspeisen der Menschheit arriviert. Worauf beruht dieser Erfolg? Faktoren wie mediterrane Diät, schnelle Nachkochbarkeit, Auswanderung und der regionale Elan der Slow Food-Ideen sorgen dafür, dass ein 2500 Jahre altes kulinarisches Erbe aktueller denn je interpretiert wird. Ein spannender Gang durch die Epochen der cucina italiana.
Das Stadtviertel heißt auch Sankt-Anna-Vorstadt. So befinden sich nebeneinander die Anna-Klosterkirche aus dem Rokoko und die ebenfalls sehr sehenswerte Pfarrkirche St.Anna von 1892. Schon 1724 war das Lehel zu München eingemeindet worden. Die Straßennamen zeugen von der ärmlichen Besiedelung in der Vorstadt, die den regelmäßigen Überflutungen der ungebändigten Isar ausgesetzt war. Andererseits brachte die Floßlände hier zahlreichen Handwerkern und Taglöhnern Lohn und Auskommen. Erst ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhundert entstanden dann die repräsentativen bürgerlichen Gründerzeitbauten, die noch heute den besonderen Charme des Viertels ausmachen.
Auf über 115 Jahre Geschichte blickt das heutige kbo-IsarAmper-Klinikum zurück. 1905 als Klinik gegründet, war die damalige Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar einer der zentralen Orte der „Euthanasie“ und tausendfachen Mord an Patienten:innen. Heute ist das Klinikum eine der größten Psychiatrien in Deutschland und sichert die Versorgung für über 2,5 Millionen Menschen. Das Psychiatrie-Museum bietet einen Einblick sowohl auf die wechselvolle Geschichte als auch die Wandlung zu einem Gesundheitsdienstleiter mit zehn Standorten und über 4000 Mitarbeiter:innen. Das Museum bietet einen guten Überblick über 115 Jahre Psychiatrie in Haar. Die Führung ist nicht für Rollstuhlfahrer und Menschen mit eingeschränkter Mobilität geeignet.
Wir freuen uns über prächtige Kleider und gewagten Faltenwurf, über glänzende Augen und zarten Teint, über rätselhaftes Beiwerk und üppige Arrangements. Die Gemälde geben uns einen Einblick in die Lebenswelten, die Weltanschauungen, Religion und Politik und schließlich in die Mode der Zeit. Der Eintritt ist nicht in der Kursgebühr enthalten.